In Deutschland gibt es über 500 Wildbienenarten, die sich nach Größe, Aussehen, Lebensweise und Habitat unterscheiden. Im Gegensatz zur Honigbiene produzieren alle anderen Arten keinen Honig, bei dem sich der Mensch bedienen kann, aber ihre Bestäubungsarbeit ist für die Menschen unschätzbar wertvoll.
Um eine Fläche für Wildbienen attraktiv zu machen, braucht es nur wenig: geeignete Nistmöglichkeiten und, wie bei den Schmetterlingen, Pollen und Nektar liefernde Pflanzen.
In der Lehmkaul herrscht mit Beginn der Weidenblüte ein sehr emsiges Treiben, man hört das laute, ununterbrochene Summen, wenn man an einer blühenden Weide vorbei spaziert. Hunderte Bienen decken sich hier mit Pollen ein, um ihren Nachwuchs zu versorgen. Es ist ein Bild schieren Überflusses, wenn man die von Kopf bis Fuß mit Pollen bestäubten Insekten mit voll beladenen Bauchbinden oder üppig bestückten Oberschenkeln betrachtet . Aber auch die Bienen profitieren von der Erweiterung des Blütenangebots, vor allem, um die Zeit nach der Weiden-, Schlehen- und Weißdornblüte bis zur Blüte der Goldruten zu überbrücken.
Wildbienen zu bestimmen ist meistens sehr schwierig und bleibt letztlich Fachleuten vorbehalten. Nur wenige Arten lassen sich auch von Laien mit etwas Übung benennen. Für den Wildbienenschutz ist dies insofern nicht so wichtig, da nicht einzelne Arten, sondern die entsprechenden Biotope geschützt werden müssen und die Lehmkaul ist eindeutig ein für Wildbienen hoch wertvolles Biotop.
Im April 2024 hatten wir das Glück, dass sich Andrea Jakubzik und Dr. Klaus Cölln, beide renommierte und deutschlandweit bekannte Insektenforscher, bereit gefunden haben, die Wildbienen der Lehmkaul, soweit dies nach Fotos möglich ist, zu bestimmen. Herzlichen Dank dafür!
Hier die ersten 12 der von Andrea Jakubzik und Dr. Klaus Cölln bestimmten Wildbienenarten