Die Lehmkaul bietet nicht nur Wildbienen, Schmetterlingen, Vögeln, Amphibien und Reptilien einen geschützten Lebensraum, natürlich sind auch die anderen heimischen Tierarten mit von der Partie. Während die Rehe den geschützten Bereich schätzen für eine sichere Übernachtung und sie auch gerne mal das ein oder andere Blütenpflänzchen oder junge Bäumchen vernaschen, so hinterlassen auch andere Säugetiere ihre Spuren, sei es als Fährte im Schnee, sei es als Losung oder auch, wie bei dem alten Fuchs, als weiß gebleichtes Gerippe.



Die feuchten und krautreichen Flächen in der Lehmkaul sind ein idealer Lebensraum für Schnecken. Weinbergschnecken bilden hier einen großen Bestand, aber auch Bänderschnecken und Rote Wegschnecken sind regelmäßig anzutreffen. Und Besonderheiten wie der Tigerschnegel oder die in ein leeres Schneckenhaus gelegten Schneckeneier konnten auch schon fotografisch dokumentiert werden.





Für Käfer ist die Lehmkaul mit ihrem reichen Totholzvorkommen geradezu ein Paradies. Hier eine Aufstellung über die in der Lehmkaul vorkommenden Arten zu erstellen, bleibt eine spannende Aufgabe für die nächsten Jahre (abgebildet sind Weichkäfer, Mistkäfer, Distelbock, Pinselkäfer und Gefleckter Schmalbock).





Auch die Heuschrecken fühlen sich in der Lehmkaul wohl. Sie bewohnen die grasbedeckten Flächen, wobei die zur Zeit nur einen relativ kleinen Teil der Lehmkaul ausmachen. Um so wichtiger erscheint es , dafür zu sorgen, dass diese Bereiche nicht verbuschen bzw. schon verbuschte Flächen wieder freigestellt werden. Und natürlich besiedeln die Heuschrecken von der Lehmkaul aus auch die Nachbarwiesen, wenn die Art der landwirtschaftlichen Bearbeitung der Wiese dies zuläßt (abgebildet sind Große Goldschrecke, Grünes Heupferd und Grashüpfer).



Vor allem im Spätsommer und Herbst fallen die kunstvollen Spinnennetze in der Lehmkaul auf, aber auch vorher schon lassen sich die Spinnen beobachten, sei es, wenn sie auf Beute lauern (wie die Kreuzspinne) oder wenn sie die Beute verspeisen (wie die Krabbenspinne auf dem Foto).



Feste Erdhügel im Bereich der offenen Flächen zeigen, dass auch die Ameisen im Zusammenspiel der Arten in der Lehmkaul nicht fehlen. Sie sorgen für die Verbreitung von Pflanzen wie dem Doldenmilchstern, ermöglichen Schmetterlingen wie einigen Bläulingsarten die sichere Aufzucht ihres Nachwuchses und sind Nahrung für Vögel wie dem Grünspecht. Andere, lockere Erdhügel stammen vom Maulwurf, der unermütlich für die Auflockerung des Bodens sorgt.
Auch jetzt sind noch längst nicht alle Tierarten, die in der Lehmkaul vorkommen, vorgestellt (Fledermäuse, Spinnen, Wespen, Fliegen…). Es lohnt allemal, sich mit Neugier (und Kamera) mit der Lehmkaul zu beschäftigen.